Welpen Tipps & Tricks


Der Welpe zieht bald ein! 

Was braucht der Welpe wirklich?

Diese Frage stellt sich jeder zukünftige Hundebesitzer kurz bevor der Welpe abgeholt wird. Hier möchte ich Euch eine kleine Checkliste vorstellen, die Euch vielleicht hilft zu entspannen.

 

ALLTAGSGEGENSTÄNDE

Für das Alltagsgeschehen benötigst Du ein Halsband und eine Leine. Gerne kannst Du auch ein Geschirr nutzen. Bedenke jedoch, dass der Welpe permanent wächst und ein passendes Geschirr zu finden fast unmöglich ist. Und eins ist sicher: Ein schlecht sitzendes Geschirr ist ungesünder als jedes Halsband.

 

SPIELSACHEN

Auch Spielzeuge sind wichtig, damit der Hund weiß, an welchen Dingen er herum kauen darf. Da er alles kaputt beißen wird, lege dafür noch nicht viel Geld an. Möglich ist auch, aus alten T-Shirts schmale Streifen zu schneiden und diese zu einem Zerrseil zu verknoten.

 

HUNDEBOX

Wohl einer der wichtigsten Gegenstände. Die Box dient nicht nur dem sicheren Transport im Auto, sondern sie ist vielmehr ein hervorragender Rückzugsort für den kleinen Racker. Denn Hunde lieben Höhlen und eine Hundebox ist eine solche für den Welpen. Auch in Bezug auf erlernen der Stubenreinheit und des Alleinbleiben wird die Box Euch noch gute Dienste erweisen.

 

TÜRGITTER

Ein Punkt über den man ernsthaft nachdenken sollte. Falls der Hund auf gar keinen Fall die Treppe hinauf bzw. herunter gehen soll, ist es am einfachsten, zu Beginn ein Türgitter zu installieren. Das Türgitter hilft auch dabei einen Bereich zu sperren den Euer Welpe als Toilette erwählt hat. Es wird genug neue Regeln geben, die es zu etablieren gilt. Da kann man diese, mit einem Türgitter, ohne großes Aufheben ganz einfach Durchsetzen.

 

WASSER- UND FUTTERNAPF

Wasser sollte dem Hund jederzeit zur Verfügung stehen, deshalb ist es durchaus sinnvoll mehr als einen im Haus stehen zu haben. Beim Futter sieht es anders aus. Das bekommt er zu bestimmten Tageszeiten und wird nach einer gewissen Zeit auch wieder weggestellt. Dafür reicht also ein Napf.

 

BÜRSTE

Vor allen Dingen pflegeintensive Hunde sollten frühzeitig, auch wenn es noch nicht nötig wäre, an die Fellpflege gewöhnt werden. So erspart Ihr Euch böse Überraschungen.

 

HAFTPFLICHTVERSICHERUNG

In Berlin müssen alle Hunde haftpflichtversichert sein. Manchmal ist sie in einer bereits bestehenden Versicherung inbegriffen. Fragt Euren Versicherungsfachmann.

 

HUNDESTEUER

Jeder Hund sollte bei der Stadt registriert werden.

 

TASSO

Tasso oder auch das deutsche Haustierregister sind Institutionen, über die Ihr Euren geliebten Vierbeiner suchen und finden könnt, wenn er einmal weggelaufen ist. Dazu wird der Hund beim Tierarzt gechipt. Diese Nummer müsst Ihr bei Tasso hinterlegen und so kann der Hund europaweit seinem Besitzer zugeordnet werden.

 

Tierarzt

Für die wichtigen ersten Impfungen und die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen.

 

SONSTIGES

Den Garten solltet Ihr ausbruchsicher machen. Außerdem besprecht mit Eurer Familie im Vorfeld, was der Hund später einmal darf und was nicht. Ein Hund versteht nicht, dass er die ersten Wochen auf das Sofa darf und später nicht mehr. Besprecht also Tabuzonen oder Tabubereiche des Hundes.

 

Auch der Ablauf für die ersten Tage sollte besprochen werden. Wer macht was? Besonders wenn Kinder im Haus wohnen sind im Vorfeld geklärte Regeln unerlässlich. Denn in den ersten Tagen wollen die Kinder womöglich alle mit ihm raus gehen und spielen. Der Hund wird dabei überfordert und hat womöglich unangenehme Gefühle mit den Kindern verknüpft. Das kann für das weitere Zusammenleben ungünstig sein.


GOLDENE REGELN

 

• Bedenke, dass ich wachsen werde. Was jetzt noch niedlich ist, möchtest du in ein paar Wochen womöglich nicht mehr.

 

• Ich schlafe mind. 18 Stunden am Tag. Wenn ich das von alleine nicht einhalten kann, weil alles so spannend ist, hilf mir dabei und leg mich weg.

 

• Zwischen 17 und 19 Uhr bekomme ich meine wilden 5 Minuten. Ignoriere das einfach, denn ich schieße dann gerne über das Ziel hinaus.

 

• Deine Schuhe haben eine magische Anziehungskraft auf mich. Nimm es mir nicht übel, aber ich muss darauf rum kauen. Am besten, du räumst sie weg.

 

• Ich mag Kinder gerne, nur wenn sie zu wüst werden und ich Angst bekomme, werde ich womöglich schnappen. Diese Erfahrung möchte ich eigentlich nicht machen. Weise die Kinder bitte gut ein, bevor wir Kontakt haben.

 

• Früher hat meine Mami jedes Malheur einfach weggewischt. Ich danke Dir, wenn Du es auch so machst. Ich brauche ein paar Wochen, bis ich weiß, wo ich hinmachen soll. Helfen kannst du mir, indem du mir stündlich zeigst, wo ich das erledigen soll.

 

• Ich war noch niemals alleine. Bitte übe das mit mir in kleinen Schritten, indem du immer nur für ein paar Sekunden weg bist. Schließe die Türen hinter dir und ich werde es sicher schnell lernen.

 

• Ich lerne viel durch gemachte Erfahrungen. Wenn du nicht willst, dass ich dich anspringe, solltest du mich nicht streicheln, wenn ich es tue. Aber auch nicht tadeln, denn es ist bei uns Hunden ganz normal.


Sozialisation und Habituation

 

Der Hund sollte viele verschiedene Menschen kennen lernen: Kinder, Erwachsene, Rentner, Rollstuhlfahrer, Menschen mit Stock, Inline-Skater, Kinder auf Dreirädern oder Fahrrädern, Menschen mit Bart, Hut, Helm, Sonnenbrille etc

Positive Erfahrungen können so gesammelt werden, was aber nicht bedeutet dass der Hund immer zu jedem hingehen darf.

 

Die Artgenossen sind sehr wichtig: Hunde aller Altersklassen, Größen und Rassen/Mischlinge, möglichst viele angenehme Erfahrungen können hier gemacht werden. Auch sollten die Welpen viele verschiedene andere Tiere kennen lernen.

 

Die Gewöhnung an visuelle und akustische Reize ist auch sehr wichtig, für den Welpen ist alles neu. Er muss erstmal alles kennen lernen was Ihm im späteren Leben immer wieder begegnen wird. Wenn die Reize für die Kleinen zu "schrecklich" sind, gebt Ihnen Zeit. Auf gar keinen Fall den Hund dorthin ziehen. Der Mensch befasst sich mit dem Objekt, traut sich der Hund von alleine ran, ist es gut. Ansonsten versucht man es bei nächster Gelegenheit nochmal.

 

Straßenverkehr: Pkws, Lkws, Busse, Straßenbahn, U-Bahn, Züge, Motorräder, Fahrräder, rollende Einkaufswagen etc.

Hallen und verschiedene Böden:  Unterführungen, Parkhäuser, Bahnhofshalle, Kaufhäuser

Teppichboden, Parkett, glatte Fliesen, Rasen, Asphalt, kippelnde Bretter

Verschiedene Geräusche: Kettenrasseln, Topfdeckel, Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Musikinstrumente etc.

Verschiedene optische Eindrücke: Flatternde Fahnen, Tücher, Spiegel, Blinklichter, Regenschirm etc.

Macht kleine Nachtwanderungen: im Dunkeln spazieren gehen, Lichtreflexe

 


Der Welpe beißt ständig – was tun?

 

Überlege Dir frühzeitig, ob es für Dich in Ordnung ist, wenn der Welpe Dich oder jemand anderen spielerisch in die Hand beißt. Ansonsten solltest Du rechtzeitig und angemessen darauf reagieren.

Alle Welpen beißen

 

Eine natürliche Beißhemmung gibt es nicht – so viel muss jedem Hundebesitzer klar sein. Glücklicherweise lernen Welpen durch ihre Wurfgeschwister recht schnell, dass es gar nicht gut ankommt, wenn sie zu fest zubeißen. Denn dann müssen sie mit zweierlei Reaktion rechnen: Entweder der andere Welpe beißt ebenfalls stark zu oder er jault kurz auf und wendet sich ab. Beide Fälle sind für einen spielfreudigen Welpen enttäuschend, denn das lustige Raufen ist erst einmal unterbrochen. Geschieht dies mehrmals hintereinander, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit sein Verhalten ändern und zukünftig etwas vorsichtiger sein. Dann wird man nicht selbst zu heftig gebissen oder der andere wendet sich einfach ab.

 

 

Wenn der Welpe den Mensch beißt

 

Sobald der Welpe in seinem neuen Zuhause angekommen ist, musst Du Dir überlegen, ob es für Dich in Ordnung ist, dass der Welpe Dir grundsätzlich in die Hand beißt. Wenn Du darauf freudig reagierst und ihn ermunterst weiter zu machen, wird er dies verinnerlichen. So lange Welpen klein sind, ist das verkraftbar. Doch schnell wird der Hund größer und ein Biss von ihm kann schmerzhaft sein. Es ist daher anzuraten, entweder das Beißen in die Hand komplett zu vermeiden oder eine Beißhemmung anzutrainieren. Dieses ist nicht schwer und empfiehlt sich bei jedem Welpen, damit er eine natürliche Hemmschwelle aufbaut, einen Menschen zu beißen.

 


Wie trainiere ich die Beißhemmung?

 

Wenn Du dem Welpen grundsätzlich nicht erlauben möchtest, mit Deiner Hand zu spielen, dann halte einfach immer genügend Spielzeug parat und lass ihn darauf rumkauen. Oder aber mache es, wie er es bei seinen Geschwistern kennengelernt hat: Rufe "Aua" oder beiße zurück! Die meisten entscheiden sich für Variante eins, bei der Du in dem Moment, wo der Welpe zu fest zubeißt, mit einem lauten und deutlichen „Autsch", "Aua" oder "Aus“ reagierst. Gleichzeitig beendest Du sofort das Spiel und wendest Dich ab. Aber denke daran: Du musst überzeugend herüberkommen. Grinsen, lustiges Zureden oder „manchmal lass' ich es ihm durchgehen“ sind absolut kontraproduktiv. Der Hund braucht klare Regeln, die er verstehen und verinnerlichen kann.

Nach zehn bis zwanzig Sekunden kannst Du das Spiel fortsetzen. Wundere Dich nicht, wenn der Welpe Dich erneut etwas zu fest beißt. So schnell geht die Umsetzung nicht. Vielleicht benötigt der Welpe 20 kleine Lektionen, vielleicht auch mehr, bis er es kapiert hat. Du kannst auch noch eine Stufe weitergehen, indem Du Dich nicht nur abwendest, sondern das Zimmer verlässt und das Spiel für einige Minuten komplett unterbrichst. Oder aber probiere es mit Variante zwei: Auch hierbei ist überzeugendes Auftreten notwendig, damit der Welpe versteht, um was es geht. Dazu musst Du Dich in die Lage eines anderen Welpen bzw. der Mutter versetzen. Exakt in dem Moment, in dem er zubeißt, musst Du kurz „den bösen Wolf“ mimen. Mache Dich groß, erstarre und fixiere den kleinen,  deute mit einem entsprechenden Laut an, Du würdest zubeißen. Das sollte auch bei unwilligen Kandidaten Wirkung zeigen.


Stubenreinheit, die „gefährlichen“ Zeitpunkte

 

Damit der Welpe stubenrein wird, musst Du ihn in der ersten Zeit ganz genau beobachten. Das Ziel ist, ihn nach draußen zu bringen, wenn er "muss" und zwar bevor er sich zu Hause erleichtert. "Gefährliche" Zeitpunkte sind nach dem Fressen und nach dem Aufwachen, auch Spielen schlägt bei Welpen meist auf die Blase. Außerdem urinieren junge Hunde noch sehr oft, also gehe lieber öfter. Wenn er in der Wohnung unruhig wirkt und anfängt, intensiv zu schnuppern, solltest Du Dich beeilen. Löst er sich im Freien, ausgiebig loben! Sicherlich wird trotzdem ab und zu ein Malheur im Haus passieren. Schimpfe Deinen Welpen dann aber nicht. Ermahne ihn höchstens mit einem "Nein" oder klatsche in die Hände und trage ihn trotzdem noch rasch hinaus. Löst er sich dort noch Mal, lobe ihn wieder sehr. Damit er nachts möglichst durchschläft, gehe vor dem Schlafen noch einmal mit ihm hinaus.


DER WELPE LÄUFT NICHT

Endlich ist er da und der Mensch bereit für spannende Spaziergänge, aber der Welpe will nicht auf großen Spaziergang gehen ..

Vor allem von zu Hause weg fällt es ihm schwer. Er bleibt stehen, setzt sich hin und möchte einfach nicht laufen.

Der Rückweg hingegen geht flott. Mit diesem Thema ist fast jeder Welpen-Besitzer konfrontiert. Es ist ein ganz normales Verhalten, worüber man sich keine Sorgen machen muss!

 

Die Wohnung wird schnell zu seiner Höhle

 

Welpen wissen instinktiv, dass es Zuhause am sichersten ist und in einem wild lebenden Rudel würden Welpen in den ersten drei bis vier Monaten die sichere Umgebung ihrer Höhle nicht verlassen. Sie bleiben „Zuhause“ in ihrer Höhle bzw. der Umgebung und mindestens ein erwachsener Hund bleibt dort und passt auf.

 

Unsere Haushunde sind zwar schon lange domestiziert, aber manchmal kommen anscheinend noch ein paar Urgene durch.

Der Welpe fühlt sich also Zuhause sicher und sieht gar keine Veranlassung zum Gassi gehen. Warum sollte er sich in Gefahr begeben.

 

Was tun

 

Bei den meisten Welpen hilft es schon, wenn man ihn ganz einfach die ersten fünfzig bis hundert Meter trägt und ihn dann auf den Boden setzt. Ganz viele Welpen haben dann kein Problem mehr mit dem Gassi gehen.

Wenn der Welpe auch nach 200 Meter Tragen und Absetzen nicht mitlaufen will, ist es am besten, jeden kleinen Schritt in die andere Richtung zu belohnen und alles andere zu ignorieren. Man nimmt den kleinen Racker an die Leine, trägt ihn 100 – 200 Meter, setzt ihn dann ab und wenn er mitkommt, lobt man ihn und gibt ihm ein (oder auch mehrere!) gute Leckerli oder Spielzeug und veranstaltet eine "Welpenparty". Dreht er sich stattdessen um und geht in die andere Richtung, bleibt man einfach stehen und wartet.

 

NICHT locken, NICHT rufen, NICHT an der Leine ziehen. Man bleibt still stehen und atmet ruhig und langsam.

 

Wenn es dem Welpen irgendwann zu dumm wird und er merkt, dass nichts passiert und er schon gar nicht seinem Zuhause näher kommt, lässt er die Leine vielleicht mal ein bisschen locker oder kommt sogar ein oder zwei Schritte auf seinen Menschen zu.

SUPER! Das ist genau das Richtige. Sofort lobt und belohnt man den kleinen Racker. Am besten, noch WÄHREND er sich in die gewünschte Richtung bewegt. Es kann passieren, dass er sich gleich im Anschluss wieder umdreht und in Richtung Heimat will. Dann wartet man einfach wieder wie beschrieben.

 

Die "richtige" Leinenführigkeit ist natürlich auch ein Thema in unseren Kursen.

 

Wenn man das oben beschriebene Vorgehen eine Woche konsequent durchhält, geht der Welpe in der Regel problemlos mit. Auch wenn es anfangs etwas länger dauert, die Geduld zahlt sich aus.

 

Durchhalten!


Welpe frisst alles

 

Für einen Hund ist es ausgesprochen unlogisch, „herrenloses“ Futter nicht sofort herunter zu schlingen. Kein wild lebender Hund würde sich das entgehen lassen, man weiß ja nie, wann sich so eine gute Gelegenheit zum satt werden erneut bietet. Auch viele Haushunde scheinen nie zu begreifen, dass sie eigentlich im Überfluss leben. Da leider auch immer wieder Giftköder ausgelegt werden und manch herrenloses Brötchen am Rande einer Picknick-Decke vielleicht gar nicht so herrenlos ist, muss der heutige Stadt- und Familienhund lernen, dass auf der Straße gefundenes Fressen tabu ist.

 

Eine Möglichkeit, dies zu üben, ist der positive Aufbau eines „Nein“-Kommandos. Man nimmt hierzu ein Futter-Stück in die Hand und hält es dem Hund vor die Schnauze. Will er dran, sagt man „Nein“ und schließt die Hand. Dann wartet man ruhig ab, während der Hund die Faust bearbeitet. Sobald er einen Moment inne hält und verzweifelt seinen Besitzer anschaut, sagt man “Nimm’s” und gibt ihm ein Leckerlie aus der anderen Hand. Die andere Hand war vorher mit der Belohnung hinter dem Rücken versteckt.

 

Eine andere Möglichkeit ist, dem Hund beizubringen, nie ohne Erlaubnis zu fressen. Das beginnt bereits mit dem Fressen aus dem Napf. Man fordert auch vom Welpen immer erst ein Kommando ein, z.B. Sitz, erst dann darf er fressen.

 

Noch eine Möglichkeit ist die Aufmerksamkeit bekommen und halten

Wenn der Hund uns Aufmerksamkeit schenkt, sollten wir in der Lage sein, diese auch zu halten. Ansonsten würde er ein Kommando zwar durchführen, sich aber direkt wieder eigenen „Hobbys“ widmen.

Zuerst einmal benötigen wir eine zuverlässige Namensreaktion. Das bedeutet der Hund soll auf seinen Namen reagieren. Das soll aber kein Rückruf werden sondern dass sein Name lediglich bedeutet: „Schau her – es lohnt sich“. Wie dieses gut funktioniert ist Inhalt einer kompletten Stunde unseres Welpenkurses.